Die Reifen sind die einzige und wichtigste Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrbahn. Damit die Reifenlauffläche richtig auf der Fahrbahn aufliegt und so für eine gute Bodenhaftung gesorgt wird, muss der korrekte Reifenluftdruck gewährleistet sein.
Der Reifenluftdruck wird vom Hersteller vorgeschrieben und ist für jede Marke sowie Reifengröße unterschiedlich. Die Angaben diesbezüglich findet man in der Regel auf der Innenseite des Tankdeckels oder an der Fahrertürfalz / Einstiegsleiste.
Die Wichtigkeit des Reifenluftdrucks darf nicht unterschätzt werden, da diese einen direkten Einfluss auf das Fahrverhalten, den Kraftstoffverbrauch, die Fahrsicherheit und den Reifenabrieb hat.
Zu hoher oder zu niedriger Luftdruck kann folgende Probleme verursachen:
Zu hoher Luftdruck im Reifen
Die Reifenlauffläche hat nur in der Mitte des Profils Kontakt mit der Fahrbahn. Dadurch ist keine ausreichende Bodenhaftung gegeben und der Bremsweg verlängert sich. Zudem führt dies zu schlechterem Fahrverhalten und der Reifen wird schneller abgenutzt. Zu hohen Reifendruck erkennt man daran, dass der Reifen nur mittig abgefahren wird (in diesem Fall bereits zu spät) bzw. an den Seiten nicht auf dem Boden aufliegt.
Zu niedrigerer Luftdruck im Reifen
Zu niedriger Luftdruck führt zu höherem Kraftstoffverbrauch und schlechterer Fahrstabilität. Der Reifen wird beidseitig abgefahren, sodass es zu höherem Reifenabrieb an den Reifenflanken kommt. Daraus resultiert im Endstadium eine mangelhafte Traktion in Kurven. Ein vorzeitiger Reifentausch ist dann erforderlich.
Zudem besteht das Risiko, dass sich der Reifen durch den erhöhten Rollwiderstand erhitzt und platzen kann, wodurch die Verkehrssicherheit gefährdet ist.
Vorsorge: Regelmäßige Kontrolle
Der Reifendruck sollte regemäßig kontrolliert werden, besonderes wenn ein Fahrzeug lange nicht bewegt wurde.
Besonders wichtig ist die Kontrolle nach einem Radwechsel, also Winterräder auf Sommerreifen und umgekehrt – da die Räder meist ein halbes Jahr im Keller aufbewahrt werden und der Reifendruck in dieser Zeit nicht kontrolliert wird. Der Reifen verliert über die Zeit etwas an Reifendruck, was nach der Montage unbedingt korrigiert werden muss.
Um mehr Kontrolle in den Fahralltag zu bringen, greifen Autohersteller auf Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) zu.
RDKS – Reifendruck-Kontrollsystem am Fahrzeug
Ab 01.11.2014 müssen alle neu zugelassenen PKW mit RDKS ausgerüstet werden.
RDKS informiert den Fahrer frühzeitig, dass seine Reifen einen zu niedrigen Luftdruck haben.
Bei ganz neueren Fahrzeugen sollte man beachten, dass RDKS-Sensoren angelernt werden müssen, wenn man selbst seine Räder wechselt. Dies kann nur in einer professionellen Werkstatt bzw. Vertragswerkstatt oder beim Hersteller durchgeführt werden.
Im Winter und bei niedrigeren Temperaturen kann es vorkommen, dass morgens wenn es kalt ist, die RDKS-Kontrolllampe angeht und am Nachmittag, wenn es wärmer wird, die Lampe wieder ausgeht. Dies ist kein Grund zur Sorge, sondern hat mit dem physikalischen Effekt zu tun, dass sich die Luft bei Kälte zusammenzieht und der Reifenluftdruck dadurch leicht sinkt. Sobald es wieder wärmer wird, dehnt sich die Luft im Reifen aus und der Luftdruck stimmt wieder. Nichtdestotrotz sollte man bei Gelegenheit den Reifendruck kontrollieren.