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Motorradgutachten

Sehr wichtig auch bei Schäden an Motorrädern

Warum ein Kfz-Sachverständiger bei Motorradschäden notwendig ist

Motorräder stellen für eine erhebliche Anzahl von Menschen weltweit mehr als nur ein einfaches Verkehrsmittel dar. Sie sind eine tiefgreifende Leidenschaft, eine fesselnde Faszination und ein integraler Bestandteil ihres täglichen Lifestyles, der ihre Identität und Persönlichkeit prägt. Diese Leute betrachten ihre Motorräder nicht nur als ein Mittel, um von einem Ort zum anderen zu gelangen, sondern als Ausdruck ihres individuellen Charakters und ihrer inneren Leidenschaft.

Die Rolle von Motorrädern in unserer Gesellschaft hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Sie waren nicht immer nur ein Verkehrsmittel oder ein Hobby für die Freizeit. Die Geschichte des Motorrads hat in den letzten hundert Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Ihre Evolution von rein funktionalen Geräten zu Objekten der Leidenschaft und Begeisterung zeigt den dynamischen Charakter der Menschheit und ihre ständige Suche nach Ausdruck und Individualität.

Ein Motorradgutachten nach einem Verkehrsunfall ist immer sinnvoll.

Geschichte des Motorrads

In den frühen 1920er Jahren waren Motorräder primär ein luxuriöses Vergnügungsmittel, reserviert für die wohlhabenden Bevölkerungsschichten. Sie waren nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Statussymbol, das den Wohlstand und den exquisiten Geschmack des Besitzers zur Schau stellte. In dieser Zeit war der Besitz eines Motorrads ein Privileg, das nur wenigen vorbehalten war.

Jedoch änderte sich diese Dynamik in den späteren 1930er Jahren erheblich. Motorräder wurden zu einem alltäglichen Verkehrsmittel für die breite Bevölkerung. In einer Zeit, in der sich kaum jemand ein Auto leisten konnte, stellten Motorräder eine erschwingliche und praktische Alternative dar. Sie dienten nicht mehr nur dem Vergnügen der Reichen, sondern wurden zu einem unverzichtbaren Bestandteil des täglichen Lebens vieler Menschen.

In der Mitte der 1950er Jahre vollzog sich eine weitere bedeutende Veränderung: Die Anzahl der Motorräder auf den deutschen Straßen überstieg die Anzahl der PKWs. Doch dieser Trend war nur von kurzer Dauer. Mit dem Wirtschaftswunder der 1960er Jahre und dem damit einhergehenden Anstieg des Wohlstands konnten sich immer mehr Menschen ein eigenes Auto leisten. Der rasante Anstieg der Autonutzung stellte die Zukunft des Motorrads in Frage, und es drohte, vom Markt zu verschwinden.

Die Rettung für die Motorradindustrie kam in den 1970er Jahren, als Motorräder als Sport- und Freizeitfahrzeuge entdeckt wurden. Sie erlebten eine Renaissance und wurden zu Symbolen der persönlichen Freiheit und Individualität. Dieser Wandel führte zu einem starken Anstieg der Anzahl der Motorräder und löste einen Boom auf dem Fahrzeugmarkt aus. Aber nicht nur der Modetrend trug zu diesem Boom bei. Die stetig wachsenden Städte wie Frankfurt am Main, Darmstadt, Wiesbaden, Mainz usw. trugen dazu bei, dass das Motorrad dank seiner kompakten Größe, Wendigkeit und einfachen Parkmöglichkeiten zu einem beliebten Verkehrsmittel in Großstädten wurde.

In einigen Teilen der Welt, wie Indonesien, Südostasien und Indien, sind Zweiradfahrzeuge unverzichtbar geworden. In diesen stark bevölkerten Gebieten wimmelt es nur so von Motorrädern und Rollern. Sie sind zu einem integralen Bestandteil des Stadtbildes und der lokalen Kultur geworden, und ihre Bedeutung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Gut zu wissen

Motorräder sind Fahrzeuge ohne eigene Stabilität. Sie werden durch dynamische Stabilisierung gehalten, was bedeutet, dass sie ständig in Bewegung sein müssen, um nicht umzufallen. Aufgrund ihres kurzen Radstands und hohen Schwerpunkts, die beide in einem ungünstigen Verhältnis zueinander stehen, haben Motorräder gegenüber PKWs den entscheidenden Nachteil der geringeren Fahrsicherheit.

Trotz dieser inhärenten Herausforderung arbeiten Motorradhersteller kontinuierlich daran, die Fahrsicherheit zu verbessern und durch den Einsatz modernster Technologien sicherere Fahrzeuge zu bauen. Für Kfz-Gutachter stellt diese kontinuierliche Innovation eine Notwendigkeit zur ständigen Weiterbildung und Erweiterung ihres Fachwissens im Bereich des Motorradbaus und der Motorradtechnik dar. Da Motorräder immer komplexer werden, muss ein Kfz-Sachverständiger, um eine sorgfältige Motorradbegutachtung durchführen zu können, diese Technik bis ins kleinste Detail verstehen.

Unterschiede zu Autogutachten

Was ist ein Motorradgutachten?

Ein Motorradgutachten unterscheidet sich nicht wesentlich von einem Autogutachten, hat aber einige Besonderheiten, die ein Kfz-Gutachter berücksichtigen muss. Im Gegensatz zu einem Auto, das bei einem Aufprall normalerweise auf vier Rädern stehen bleibt, rutscht ein Motorrad auf der Fahrbahn weiter. Dieser Rutschvorgang erfolgt immer mindestens auf drei Stützpunkten: dem Vorderradbereich, dem Hinterradbereich und dem Lenker. Das bedeutet, dass diese Punkte bei einem Wegrutschen fast immer beschädigt werden, was bereits zu erheblichen Reparaturkosten führen kann. Solche Schäden können Reifenschäden, Bremsscheibenschäden, Sattelschäden, Schäden im Motorbereich und Auspuffschäden umfassen.

Bei Motorrädern mit vielen Aufklebern und Plastikabdeckungen, wie zum Beispiel Sport- oder Supersportmotorräder, sogenannte Rennmaschinen, können Seitenschäden beim Ausrutschen mehrere Tausend Euro kosten. Da die Aggregate (z.B. Motor, Bremsanlage usw.) bei Motorrädern frei zugänglich sind, kann es auch bei kleineren Verkehrsunfällen häufig zu Beschädigungen an mehreren Aggregaten kommen.

Verschiedene Mängel eines Motorrades werden aufgezeigt.
Wichtige Inhalte eines Motorradgutachtens

Worauf soll ein Kfz-Sachverständiger bei einer Motorradbegutachtung achten?

Abgasanlage
Fahrzeugumbauten / Tuning
Antrieb
Rahmen
Vorderradführung (Gabel)
Lenkung
Hinterradaufhängung
Bremsen
Räder (Felge und Reifen)
Verkleidung
Lichtanlage
Bekleidung

Abgasanlage

Die Abgasanlage kann, abhängig von ihrer Ausführung (ob der Endschalldämpfer bzw. das Auspuffrohr auf einer oder beiden Seiten angebracht ist), bei einem Verkehrsunfall oft in Mitleidenschaft gezogen werden. Je nach Modell und Hersteller kann eine Auspuffanlage mehrere Tausend Euro kosten. Bild 6 zeigt einen beschädigten Auspuff, der aufgrund einiger Schäden ausgetauscht werden muss. Diese spezielle Abgasanlage kostet beim Hersteller über 2000€.

Warum kann eine Abgasanlage teuer werden?

Insbesondere bei neueren Modellen sind Abgasanlagen aufgrund gesetzlicher Anforderungen mit Drei-Wege-Katalysatoren ausgestattet. Diese Katalysatoren werden durch Lambdasonden und Abgaselektronik überwacht. Solch komplexe Abgasüberwachungssysteme sind natürlich in der Herstellung teuer. Aus diesem Grund können diese komplexen Abgasanlagen im Falle eines Verkehrsunfalls hohe Schadenssummen verursachen.

Fahrzeugumbauten / Tuning

Beim Thema Fahrzeugumbauten und Tuning sind, ähnlich wie bei Autos, bei Motorrädern nach oben kaum Grenzen gesetzt. Fast jeder Hersteller bietet eine breite Palette an Zubehör an. Viele Motorräder werden mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail nach persönlichen Vorlieben umgebaut. Das macht die Aufgabe eines Kfz-Sachverständigen jedoch kompliziert, insbesondere wenn es um die Wertermittlung eines solchen Motorrads geht. Bei der Kalkulation von Schäden ist es ebenfalls schwierig, die genaue Schadenssumme zu ermitteln, insbesondere wenn ein Motorrad umfangreich umgebaut wurde und die Hersteller der beschädigten Zubehörteile nicht mehr existieren. Daher ein Tipp: Wenn Sie an Ihrem Motorrad mehrere Umbaumaßnahmen durchführen, sollten Sie am besten alle Ersatzteilrechnungen aufbewahren. So kann der beauftragte Motorradgutachter die genaue Schadenssumme dieses Zubehörs bzw. der Tuningteile ermitteln.

Zu den bekanntesten Tuningmaßnahmen gehören:

  • Abgasanlagen: Diese werden oft modifiziert, um einen „besseren“ Sound und eine verbesserte Leistung zu erzielen. – Bremsscheiben und Bremsleitungen: Hier steht häufig die Optik im Vordergrund.
  • Fahrwerksumbauten: Anpassungen an Federung und Dämpfung dienen oft der feinstufigen Abstimmung des Fahrwerks.
  • Leichte Räder: Hierbei geht es um Gewichtsersparnis und nicht zuletzt um die Optik. Es gibt sogar Räder aus Carbon.
  • Zubehör für Fernreisen: Es gibt auch nützliches Zubehör, das nicht nur auf die Optik abzielt, sondern dem Motorradfahrer seine Reise in ferne Länder erleichtert. Dazu gehören beispielsweise Seitenkoffer (siehe Bild). Diese Koffer, die sich normalerweise auf beiden Seiten des Motorrads befinden, dienen als Stauraum für Kleidung und Accessoires des Fahrers.

Antrieb

Als Motorradgutachter sollte man sich auch mit den Antriebsarten von Motorrädern und ihren jeweiligen Eigenschaften gut auskennen. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Motorradantrieben: den Zugmittelantrieb und den Gelenkwellenantrieb. Der Zugmittelantrieb unterteilt sich weiter in den Zahnriemenantrieb und den Kettenantrieb.

Bei der Begutachtung sollte der Motorradgutachter dem Antrieb besondere Aufmerksamkeit schenken, um potenzielle Folgeschäden zu identifizieren. Daher ist es wichtig, den Antrieb sorgfältig auf kleinste Schäden zu überprüfen.

Rahmen

Der Rahmen ist ein tragendes Bauteil, das beim Fahren enormen Kräften und Belastungen ausgesetzt ist. Deshalb ist es entscheidend, den Rahmen während der Schadensaufnahme auf kleinste Beschädigungen zu überprüfen und gegebenenfalls eine Fachwerkstatt für eine Überprüfung bzw. Vermessung des Rahmens auf Verzug zu konsultieren. Für einen Motorradgutachter ist es wichtig zu wissen, mit welcher Art von Rahmen er es zu tun hat. Motorradrahmen werden in der Regel aus Stahl oder Aluminium hergestellt, aber es gibt auch Hersteller, die Rahmen aus einer Kombination von Aluminium und Stahl produzieren. Rahmenausführungen unterscheiden sich hauptsächlich in Brückenrahmen, Einrohrrahmen, Doppelschleifenrahmen und Gitterrohrrahmen. Bei der Erstellung der Schadenskostenkalkulation muss der Motorradsachverständige sich für eine Reparaturmethode entscheiden, wobei das Material des Rahmens eine wichtige Rolle spielt. Bei Schäden am Motorradrahmen muss das Material (Aluminium oder Stahl) berücksichtigt werden. Zum Beispiel muss ein Rahmen aus Aluminium aufgrund seiner Eigenschaften ersetzt werden, während ein Stahlrahmen bis zu einem gewissen Punkt reparabel ist. Bei Unfällen mit hohen Geschwindigkeiten ist eine Rahmenvermessung in einer professionellen Motorradwerkstatt immer empfehlenswert und eigentlich unabdingbar.

Vorderradführung (Gabel)

Die vordere Gabel wird bei einem Verkehrsunfall häufig beschädigt. Selbst leichte Beschädigungen können zu einem Verzug in der Vorderradführung führen. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die vordere Gabel von einer Fachwerkstatt auf Verzug überprüfen zu lassen. Bei einer umgekehrten Teleskopgabel (Upside-Down-Gabel), also einer Gabel, bei der die verchromten Tauchrohre unten sind, sollten die Chromoberflächen auf Beschädigungen überprüft werden. Selbst kleinste Schäden an der Chromoberfläche der Tauchrohre können zur Undichtigkeit am Dämpfer führen.

Lenkung

Wie beim Auto gehört auch beim Motorrad die Lenkung zu den wichtigsten Baugruppen, die für die Fahrsicherheit verantwortlich sind. Daher muss ein Kfz-Sachverständiger der Lenkung besondere Aufmerksamkeit schenken. Bei frontalen Unfällen ist die Lenkung fast immer betroffen, daran besteht kein Zweifel. Aber auch bei seitlichen Unfällen oder Stürzen kann die Lenkung Schaden nehmen.

Hinterradaufhängung

Die Hinterradaufhängung sollte vom Motorradgutachter sorgfältig auf Beschädigungen untersucht werden. Die Entscheidung für den Reparaturweg hängt von der Bauweise der Hinterradaufhängung ab. Üblicherweise existieren zwei Ausführungen der Hinterradaufhängung: die Zweiarmschwinge und die Einarmschwinge.

Bremsen

Je nach Art des Schadens oder des Unfallablaufs können Teile der Bremsanlage beschädigt werden. In solchen Fällen müssen alle betroffenen Elemente der Bremsanlage vom Kfz-Gutachter untersucht, dokumentiert und im Motorradgutachten berücksichtigt werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass viele moderne Motorräder über eine Bremsanlage mit ABS-System verfügen. Der Bremsweg bei einem Motorrad mit ABS-System ist in der Regel kürzer als bei einem Motorrad ohne ABS. Das ABS-System verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen.

Räder (Felge und Reifen)

Für Motorräder gelten dieselben Regeln wie für Autos. Sobald die Felge und/oder die Reifen bei einem Verkehrsunfall Schaden genommen haben, müssen sie ersetzt werden. Für die Reifen gelten zudem “Neu für Alt”-Abzüge.

Das Fahrwerk ist für die Fahrsicherheit und Stabilität des Motorrads verantwortlich. Insbesondere bei Kurvenfahrten wird das Fahrwerk durch verschiedene Kräfteeinflüsse beansprucht. Die Fahrsicherheit kann nur durch ein harmonisches Zusammenspiel aller Fahrwerkkomponenten gewährleistet werden. Wenn irgendetwas am Fahrwerk nicht in Ordnung ist, kann dies zu Schwingungsbewegungen wie Flattern und Pendeln führen, die für den Motorradfahrer und andere Verkehrsteilnehmer fatale Folgen haben können. Deshalb ist es stets empfehlenswert, ein Motorrad nach einem Verkehrsunfall von einem Motorradgutachter begutachten zu lassen.

Verkleidung

Nicht zuletzt ist die Verkleidung ein wichtiges Bauteil des Motorrads. Sie dient nicht nur optischen Zwecken, sondern sorgt auch für eine ausreichende Aerodynamik des Motorrads. Die Verkleidung sollte fest am Motorrad installiert sein und sich nicht während der Fahrt lösen. Eine gelöste und wegfliegende Verkleidung kann leicht einen Verkehrsunfall verursachen, wenn sie beispielsweise in die Windschutzscheibe eines anderen Verkehrsteilnehmers oder sogar gegen einen anderen Motorradfahrer fliegt. Aus diesem Grund muss ein Kfz-Gutachter die Verkleidung des Unfallmotorrads sorgfältig überprüfen und alle beschädigten Verkleidungsteile in seinem Gutachten berücksichtigen.

Lichtanlage

Nicht nur bei einem Verkehrsunfall, sondern auch bei einem „typischen“ Wegrutschen des Motorrads wird oft die Lichtanlage beschädigt. Die Lichttechnik moderner Motorräder entwickelt sich Jahr für Jahr von herkömmlichen Glühlampen hin zur LED-Technik. Moderne Frontscheinwerfer sind oft als Xenon- oder LED-Scheinwerfer ausgeführt, einige sogar mit adaptivem Kurvenlicht. Solche modernen Lichtanlagen können bei Beschädigungen sehr hohe Reparaturkosten verursachen.

Bekleidung

Bei einem Unfall wird nicht nur das Motorrad beschädigt, oft sind auch die Bekleidung und der Helm des Fahrers betroffen. Diese werden im Motorradgutachten berücksichtigt und die Kosten in der Regel von der gegnerischen Versicherung erstattet. Typische Beispiele sind Helm, Motorradanzug, Motorradjacke usw. In einem Kostenvoranschlag einer Werkstatt wird man diesen Punkt (Schaden an der Bekleidung) wahrscheinlich nicht finden. Im folgenden Beispiel wird ein Motorradhelm gezeigt, bei dem durch den Verkehrsunfall der Halter vom Helmvisier abgebrochen wurde (siehe Bild). Dies wurde im Gutachten vermerkt und die gegnerische Versicherung hat die Reparaturkosten für den Helm übernommen.

Wichtige Inhalte eines Motorradgutachtens

Worauf soll ein Kfz-Sachverständiger bei einer Motorradbegutachtung achten?

Abgasanlage

Die Abgasanlage kann, abhängig von ihrer Ausführung (ob der Endschalldämpfer bzw. das Auspuffrohr auf einer oder beiden Seiten angebracht ist), bei einem Verkehrsunfall oft in Mitleidenschaft gezogen werden. Je nach Modell und Hersteller kann eine Auspuffanlage mehrere Tausend Euro kosten. Bild 6 zeigt einen beschädigten Auspuff, der aufgrund einiger Schäden ausgetauscht werden muss. Diese spezielle Abgasanlage kostet beim Hersteller über 2000€.

Warum kann eine Abgasanlage teuer werden?

Insbesondere bei neueren Modellen sind Abgasanlagen aufgrund gesetzlicher Anforderungen mit Drei-Wege-Katalysatoren ausgestattet. Diese Katalysatoren werden durch Lambdasonden und Abgaselektronik überwacht. Solch komplexe Abgasüberwachungssysteme sind natürlich in der Herstellung teuer. Aus diesem Grund können diese komplexen Abgasanlagen im Falle eines Verkehrsunfalls hohe Schadenssummen verursachen.

Fahrzeugumbauten / Tuning

Beim Thema Fahrzeugumbauten und Tuning sind, ähnlich wie bei Autos, bei Motorrädern nach oben kaum Grenzen gesetzt. Fast jeder Hersteller bietet eine breite Palette an Zubehör an. Viele Motorräder werden mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail nach persönlichen Vorlieben umgebaut. Das macht die Aufgabe eines Kfz-Sachverständigen jedoch kompliziert, insbesondere wenn es um die Wertermittlung eines solchen Motorrads geht. Bei der Kalkulation von Schäden ist es ebenfalls schwierig, die genaue Schadenssumme zu ermitteln, insbesondere wenn ein Motorrad umfangreich umgebaut wurde und die Hersteller der beschädigten Zubehörteile nicht mehr existieren. Daher ein Tipp: Wenn Sie an Ihrem Motorrad mehrere Umbaumaßnahmen durchführen, sollten Sie am besten alle Ersatzteilrechnungen aufbewahren. So kann der beauftragte Motorradgutachter die genaue Schadenssumme dieses Zubehörs bzw. der Tuningteile ermitteln.

Zu den bekanntesten Tuningmaßnahmen gehören:

  • Abgasanlagen: Diese werden oft modifiziert, um einen „besseren“ Sound und eine verbesserte Leistung zu erzielen. – Bremsscheiben und Bremsleitungen: Hier steht häufig die Optik im Vordergrund.
  • Fahrwerksumbauten: Anpassungen an Federung und Dämpfung dienen oft der feinstufigen Abstimmung des Fahrwerks.
  • Leichte Räder: Hierbei geht es um Gewichtsersparnis und nicht zuletzt um die Optik. Es gibt sogar Räder aus Carbon.
  • Zubehör für Fernreisen: Es gibt auch nützliches Zubehör, das nicht nur auf die Optik abzielt, sondern dem Motorradfahrer seine Reise in ferne Länder erleichtert. Dazu gehören beispielsweise Seitenkoffer (siehe Bild). Diese Koffer, die sich normalerweise auf beiden Seiten des Motorrads befinden, dienen als Stauraum für Kleidung und Accessoires des Fahrers.

Antrieb

Als Motorradgutachter sollte man sich auch mit den Antriebsarten von Motorrädern und ihren jeweiligen Eigenschaften gut auskennen. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Motorradantrieben: den Zugmittelantrieb und den Gelenkwellenantrieb. Der Zugmittelantrieb unterteilt sich weiter in den Zahnriemenantrieb und den Kettenantrieb.

Bei der Begutachtung sollte der Motorradgutachter dem Antrieb besondere Aufmerksamkeit schenken, um potenzielle Folgeschäden zu identifizieren. Daher ist es wichtig, den Antrieb sorgfältig auf kleinste Schäden zu überprüfen.

Rahmen

Der Rahmen ist ein tragendes Bauteil, das beim Fahren enormen Kräften und Belastungen ausgesetzt ist. Deshalb ist es entscheidend, den Rahmen während der Schadensaufnahme auf kleinste Beschädigungen zu überprüfen und gegebenenfalls eine Fachwerkstatt für eine Überprüfung bzw. Vermessung des Rahmens auf Verzug zu konsultieren. Für einen Motorradgutachter ist es wichtig zu wissen, mit welcher Art von Rahmen er es zu tun hat. Motorradrahmen werden in der Regel aus Stahl oder Aluminium hergestellt, aber es gibt auch Hersteller, die Rahmen aus einer Kombination von Aluminium und Stahl produzieren. Rahmenausführungen unterscheiden sich hauptsächlich in Brückenrahmen, Einrohrrahmen, Doppelschleifenrahmen und Gitterrohrrahmen. Bei der Erstellung der Schadenskostenkalkulation muss der Motorradsachverständige sich für eine Reparaturmethode entscheiden, wobei das Material des Rahmens eine wichtige Rolle spielt. Bei Schäden am Motorradrahmen muss das Material (Aluminium oder Stahl) berücksichtigt werden. Zum Beispiel muss ein Rahmen aus Aluminium aufgrund seiner Eigenschaften ersetzt werden, während ein Stahlrahmen bis zu einem gewissen Punkt reparabel ist. Bei Unfällen mit hohen Geschwindigkeiten ist eine Rahmenvermessung in einer professionellen Motorradwerkstatt immer empfehlenswert und eigentlich unabdingbar.

Vorderradführung (Gabel)

Die vordere Gabel wird bei einem Verkehrsunfall häufig beschädigt. Selbst leichte Beschädigungen können zu einem Verzug in der Vorderradführung führen. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die vordere Gabel von einer Fachwerkstatt auf Verzug überprüfen zu lassen. Bei einer umgekehrten Teleskopgabel (Upside-Down-Gabel), also einer Gabel, bei der die verchromten Tauchrohre unten sind, sollten die Chromoberflächen auf Beschädigungen überprüft werden. Selbst kleinste Schäden an der Chromoberfläche der Tauchrohre können zur Undichtigkeit am Dämpfer führen.

Lenkung

Wie beim Auto gehört auch beim Motorrad die Lenkung zu den wichtigsten Baugruppen, die für die Fahrsicherheit verantwortlich sind. Daher muss ein Kfz-Sachverständiger der Lenkung besondere Aufmerksamkeit schenken. Bei frontalen Unfällen ist die Lenkung fast immer betroffen, daran besteht kein Zweifel. Aber auch bei seitlichen Unfällen oder Stürzen kann die Lenkung Schaden nehmen.

Hinterradaufhängung

Die Hinterradaufhängung sollte vom Motorradgutachter sorgfältig auf Beschädigungen untersucht werden. Die Entscheidung für den Reparaturweg hängt von der Bauweise der Hinterradaufhängung ab. Üblicherweise existieren zwei Ausführungen der Hinterradaufhängung: die Zweiarmschwinge und die Einarmschwinge.

Bremsen

Je nach Art des Schadens oder des Unfallablaufs können Teile der Bremsanlage beschädigt werden. In solchen Fällen müssen alle betroffenen Elemente der Bremsanlage vom Kfz-Gutachter untersucht, dokumentiert und im Motorradgutachten berücksichtigt werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass viele moderne Motorräder über eine Bremsanlage mit ABS-System verfügen. Der Bremsweg bei einem Motorrad mit ABS-System ist in der Regel kürzer als bei einem Motorrad ohne ABS. Das ABS-System verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen.

Räder (Felge und Reifen)

Für Motorräder gelten dieselben Regeln wie für Autos. Sobald die Felge und/oder die Reifen bei einem Verkehrsunfall Schaden genommen haben, müssen sie ersetzt werden. Für die Reifen gelten zudem “Neu für Alt”-Abzüge.

Das Fahrwerk ist für die Fahrsicherheit und Stabilität des Motorrads verantwortlich. Insbesondere bei Kurvenfahrten wird das Fahrwerk durch verschiedene Kräfteeinflüsse beansprucht. Die Fahrsicherheit kann nur durch ein harmonisches Zusammenspiel aller Fahrwerkkomponenten gewährleistet werden. Wenn irgendetwas am Fahrwerk nicht in Ordnung ist, kann dies zu Schwingungsbewegungen wie Flattern und Pendeln führen, die für den Motorradfahrer und andere Verkehrsteilnehmer fatale Folgen haben können. Deshalb ist es stets empfehlenswert, ein Motorrad nach einem Verkehrsunfall von einem Motorradgutachter begutachten zu lassen.

Verkleidung

Nicht zuletzt ist die Verkleidung ein wichtiges Bauteil des Motorrads. Sie dient nicht nur optischen Zwecken, sondern sorgt auch für eine ausreichende Aerodynamik des Motorrads. Die Verkleidung sollte fest am Motorrad installiert sein und sich nicht während der Fahrt lösen. Eine gelöste und wegfliegende Verkleidung kann leicht einen Verkehrsunfall verursachen, wenn sie beispielsweise in die Windschutzscheibe eines anderen Verkehrsteilnehmers oder sogar gegen einen anderen Motorradfahrer fliegt. Aus diesem Grund muss ein Kfz-Gutachter die Verkleidung des Unfallmotorrads sorgfältig überprüfen und alle beschädigten Verkleidungsteile in seinem Gutachten berücksichtigen.

Lichtanlage

Nicht nur bei einem Verkehrsunfall, sondern auch bei einem „typischen“ Wegrutschen des Motorrads wird oft die Lichtanlage beschädigt. Die Lichttechnik moderner Motorräder entwickelt sich Jahr für Jahr von herkömmlichen Glühlampen hin zur LED-Technik. Moderne Frontscheinwerfer sind oft als Xenon- oder LED-Scheinwerfer ausgeführt, einige sogar mit adaptivem Kurvenlicht. Solche modernen Lichtanlagen können bei Beschädigungen sehr hohe Reparaturkosten verursachen.

Bekleidung

Bei einem Unfall wird nicht nur das Motorrad beschädigt, oft sind auch die Bekleidung und der Helm des Fahrers betroffen. Diese werden im Motorradgutachten berücksichtigt und die Kosten in der Regel von der gegnerischen Versicherung erstattet. Typische Beispiele sind Helm, Motorradanzug, Motorradjacke usw. In einem Kostenvoranschlag einer Werkstatt wird man diesen Punkt (Schaden an der Bekleidung) wahrscheinlich nicht finden. Im folgenden Beispiel wird ein Motorradhelm gezeigt, bei dem durch den Verkehrsunfall der Halter vom Helmvisier abgebrochen wurde (siehe Bild). Dies wurde im Gutachten vermerkt und die gegnerische Versicherung hat die Reparaturkosten für den Helm übernommen.

Zusammen­fassung

Um sicherzustellen, dass Ihr Motorrad nach einem unerfreulichen Verkehrsunfall in einer qualitativ hochwertigen und ordnungsgemäßen Weise instandgesetzt wird, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ihr Motorrad von einem spezialisierten und erfahrenen Motorradgutachter begutachtet wird. Dieser Fachmann wird in der Lage sein, alle potenziellen Schäden zu identifizieren und geeignete Reparaturmaßnahmen vorzuschlagen, um Ihr geliebtes Zweirad wieder in den bestmöglichen Zustand zu versetzen.

Was die Kosten für ein solches Motorradgutachten betrifft, können Sie beruhigt sein. Als Ihr beauftragter Motorradgutachter kümmere ich mich persönlich um die Abrechnung meines Honorars. Dies erfolgt direkt und unkompliziert mit der gegnerischen Versicherungsgesellschaft. Sie brauchen sich also keine Sorgen über zusätzliche Ausgaben oder finanzielle Belastungen zu machen, da diese Verantwortung vollständig in meinen Händen liegt.

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